Achtung, Nachtrag am 01. 04. 2012.  

 Von einem Selbstbau rate ich ab
, da es nicht mehr zeitgemäß ist einen Servotester selbst zu basteln, es sei denn es dient einem Lernprozess in der Elektronik:

 1. weil es schon für 5 EUR Servotester mit Prozessoren gesteuert im Handel erhältlich sind und die Selbstherstellung mit herkömmlichen Bauteilen teurer kommen.
 2. weil weniger in der Elektronik vorbelasteter Bastler bei einer Nichtfunktionierung die Schaltungen oft nicht nachvollziehen können.
 3. weil ich nicht unhöflich sein möchte auf die des öfteren mir gesendeten Mail´s nicht unbeantwortet lassen möchte, aber mir die Zeit dafür fehlt.

Dieses vorab zu der vor Jahren eingebrachten Seite!
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Es gibt die diversesten Servotester, die ich mir schon gebaut habe, wovon ich zwei gut nachbaubare hier vorstellen möchte.

Um den Servotester ohne Anschluss einer Versorgungsspannung über all und sofort einsetzbar zu haben, habe ich mir die Spannungsversorgung mit Batterien oder Akkus in den Tester gleich mit eingebaut. Jetzt, nach den sehr gering sich entladenden ENELOOP-Zellen (800 oder 2000mAh), empfiehlt es sich ein zu bauen und das Gerät mit einer Ladebuchse zu versehen.
Dieses habe ich in den Schaltbildern mit ein gezeichnet.  Sie sollten je nach Gebrauch  1 ... 2 mal im Jahr geladen werden.
Die Schaltungen habe ich wegen der geringen Bauteilen auf Lochrasterplatinen aufgebaut.


SB 1        Schaltbild NE555

                                                                                                                
In SB 1  ist der allerwelts Timer-IC  NE 555 verwendest.  Wobei er einmal als Astabile Variante geschaltet ist und arbeitet als Taktgeber, der den Impuls ständig wiederholt. Die Periodendauer setzt sich aus der Summe des negativen (t1) und positiven (t2) = Periodenzeit (T) zusammen.  T  = t1 + t2   =   0,7*(Ra + 2*Rb)*C   Zur besseren Zuordnung der Widerstände sind diese farbig auch im Plan dargestellt. Auch kann wie in Bild 1 erkennbar den ersten NE 555 , der den Intervall bildet, variabel mit einem Poti  machen.
Der negative Impuls triggert den als Mono geschalteten NE 555, der den positiven Servoimpuls erstellt.  t = 1,1*R*C.  Die Zeikonstante ist durch die Schalthysterese etwas größer als sie sich allgemein aus R*C rechnerisch ergibt.
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Die Werte der Widerstände und Kondensatoren  sind  mit einem Oszilloskope angepasst worden, da die nach der  Aplikation berechneten  um einiges daneben lagen. Vermutlich durch die geringe Betriebsspannung für das TimerIC und die Toleranzen der Bauteile.  Also nicht alles geht wie berechnet in der Praxis.
Bild 1                  In Bild 1 sind die über 20-jährigen Gebrauchsspuren gut erkennbar. In diesem Tester ist die Stromquelle extern,
denn damals gab es noch keine NiMH-Zellen, die eine geringe Selbstentladung hatten. Die Skalen habe ich mit Zeichentusche handschriftlich erstellt und mit Klarlack alles überlackiert.
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Hier meine neue Version mit den TimerICs

SB 2 Auch hier habe ich die Werte nach der Inbetriebnahme den Werten der E12er Reihe angeglichen.  Die Zeiten sind denen der Messungen entsprechend im SB 2 eingebracht.

Bild 2   Bild 3   Wie in beiden Bildern, ist das Gerät komplett mit den Bauteilen und Akku´s in einem Kunststoffgehäuse 70 x 50 x 25mm eingebaut. Die Öffnung für die Ladebuchse befindet sich auf der Rückseite.
Die Stromaufnahme ohne Servo liegt etwas unter 10 mA.

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  SB 3
(diese Schaltung ist weniger für Digitalservos geeignet, da hier durch den sehr hohen Anlaufstrom der Servos das bekannte Zucken und Tackern auftritt.)

In SB 3, als in den 70/80er Jahren des vorigen Jahrhunderts immer mehr die fast leistungslose CMOS-Technik im digitalen Bereich, die TTL-Logik in vielen Bereichen ablöste und ich berufsmäßig damit zu tun hatte, habe ich oft aus Sicherheitsgründen,  anstatt des 4011 eine Schmittdriggerversion 4093 oder 4584 (6 Schmittdrigger-Inverter) verwendet.  
So ist auch dieser Servotester entstanden, wo ich die Eingänge der 4 NAND´s als Inverter miteinander verbunden habe. Zur Kontrolle habe ich den ersten Inverter als Taktgenerator geschaltet, der die LED in einem Takt von etwa 5 Herz ansteuert.
Der Servoimpuls wird zusammen mit der Widerstandsänderung des Potis und dem 22nF Kondensator von <0,8ms bis >2,2ms gebildet. Ich habe bewusst einen etwas größeren  Impulsbereich gewählt und die Bereiche 1; 1,5; 2 ms am Potiausschlag markiert.  Werden die Werte der Zeitgebenden Widerstände und Kondensatoren eingehalten, müssten die gleichen Zeiten herauskommen, Mit dem 10k Trimmer wird der Impuls auf im untersten Bereich auf 0,8 ms eingestellt. Ist kein Oszilloscope vorhanden, kann man auch mit einem Servo den Abgleich machen.
Durch den Schmidtdrigger ist das Signal sehr exakt und durch die Parallelschaltung der beiden Inverter auch hoch belastbar.

Da die IC´s  im unteren Grenzbereich von 5 V und darunter betrieben werden, möchte ich noch folgenden Hinweis geben:
Es können die  Zeiten eine etwas geringere haben, als die errechneten. (> 3%), sowie bei größeren Spannungsdifferenzen der Versorgungsspannungen  (vollem oder leeren Akkupack) kann eine geringe Abweichungvon von etwa 2% sich einstellen, was aber  kaum bemerkbar ist.
Empfehlenswert ist, wie bereits angedeutet, die Zeiten von  1ms;  1,5ms;  2ms  am Potiausschlag zu markieren. Die Zwischenwerte sind dann besser interpolierbar. Ich habe mir 3mm gelbe LEDs in diese Punkte eingebaut, die wechselweise (Test-EIN, 1,5ms ---- 1ms, 2ms) in einem Takt von etwa 5 Hz blinken. Das Blinken ist  besser bei sehr hellem Licht erkennbar.

Die Taktfrequenz ändert sich mit der Last am Gatter. Ich habe zur Strombegrenzung einen Widerstand von 47 Ohm eingebaut, der den Strom auf 3 ... 5mA begrenzt. Die Blinkzeiten verlängern sich mit der Belastung des Gatters (Taktfrequenz wird kleiner, je höher die Belastung.).
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zwei Servotester habe ich mir mit einer noch etwas anderen, etwas überholten Schaltung gebaut.
Hierbei habe ich  bewusst auf den  paralellen Abgleichwiderstand am Poti verzichtet,
der die Zeitscala verzerrt.


SB 4

In SB 4  ist erkennbar, dass man die Widerstands- und Kondensatorwerte ändern kann, ohne die Zeiten des Impulses oder des Intervalls zu ändern, wenn die Berechnung  der Zeitwerte ein gleiches Resultat ergeben. So kann auch ein jeder eine andere oder für sich bessere Anpassung mit schon vorhandenen Bauteilen machen.
Hier habe ich den sechsfach Schmittdriggerinverter CD 4584 verwendet.

Der Clou dieser Schaltung mit den 6 Schmittdriggerinvertern ist, dass man auch bei hellem Licht die Markierungspunkte (1; 1,5; 2s) durch das Blinken der LEDs besser erkennen kann.
Die Strombegrenzung erbringen die beiden als Treiber parallel geschalteten  Inverter. Sie blinken auch noch bei 3,5 V, dieses aber schwächer. Deshalb sollte man schon die Akkuspannung an einem Lader prüfen und wenn erforderlich laden.. (siehe obige Beschreibung)

Auch kann je nach belieben, auf den Einbau von Akkus verzichtet werden und eine entsprechende Steckverbindung oder Kabel mit Stecker einbauen. Ebenso können auf die LEDs verzichtet werden. Nur sollte bei einer externen Stromversorgung auf eine Verpolung geachten werden. Auch bietet sich dann zur Sicherheit eine Schutzdiode in die Zuleitung ein zu bauen an.

Bild 4
Bild 5
Im November 2008  Günther Hg

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